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Bhutan ist ein kleines Königreich im Himalaya in Südasien, welches vor allem in den letzten Jahren
immer beliebter bei Reisenden wird. Es grenzt im Norden an Tibet (China) und im Süden an Indien.
Geographisch ist das Land vor allem durch den Himalaya geprägt, so dass etwa 80 Prozent des Staates
in einer Höhe von über 2000 Metern liegen. Im Süden zur Grenze nach Indien
befindet sich die Duar-Ebene. Durch die unterschiedliche Geographie ist das Klima in den Gebieten
auch sehr unterschiedlich. Während der Süden des Landes von subtropischem bis tropischem Klima
beherrscht wird, herrscht in den Tälern Zentralbhutans gemäßigtes Klima. In den Gebirgsregionen sind
die Sommer kühl und die Winter extrem kalt.
Die größten Städte Bhutans sind Thimpu, Phuentsholing, Gelaphu und Wangdue.
Bhutan hat eine interessante einzigartiger Kultur. Das Land ist flächenmäßig nicht größer als die Schweiz und nur eine geringe Bevölkerungsdichte, doch sind die Einwohner sehr stolz auf ihre traditionelle Kultur. Die Bhutanesen sind davon überzeugt, dass sie ihre Traditionen pflegen und die Kultur bewahren müssen, um die Souveränität des Landes zu schützen. Die Traditionen haben sich im Alltagsleben der Bhutanesen erhalten und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Die Einzigartigkeit der Traditionen ist für Reisende überall sichtbar. Aus diesem Grund sollten sich Touristen vor ihrer Bhutan Reise mit der Kultur des Landes auseinander setzen. Die vorherrschende Religion im Land ist der Buddhismus.
In Bhutan wird jedes Neugeborene willkommen geheißen. Hier gibt es keine Bevorzugung von
Jungen, wie sie in anderen asiatischen Ländern zuweilen zu finden ist. Die Freude und
die Feierlichkeiten sind bei Jungen und Mädchen dieselben. Die Geburt ist Anlass für
Familie und Freunde zusammenzukommen. Die ersten drei Tage nach der Geburt wird jedoch
kein Besuch empfangen, denn diese Zeit gilt als unrein wegen der Verunreinigung nach der
Geburt. Am dritten Tag wird ein Reinigungsritual, das Lhabsang, im Haus durchgeführt.
Danach können Besucher das Haus wieder betreten. Die Besucher bringen nicht nur
Geschenke für das Baby, sondern auch für die Mutter mit. In ländlichen Gegenden werden
oft Reis und Milchprodukte verschenkt, in den Städten bringen die Besucher Geld oder
Kleidung mit.
Die Namensgebung findet im Allgemeinen durch einen Geistlichen statt, nachdem das Kind
zum Tempel der örtlichen Gottheit gebracht wurde. Der Name steht in Verbindung mit der
lokalen Gottheit (Geburtsgottheit). Einige Kinder werden auch nach dem Tag, an dem sie
geboren wurden, benannt.
Kye tsi – das Horoskop des Babys wird für jedes Baby geschrieben und basiert auf dem
bhutanischen Kalender. Die Kye-tse Einzelheiten bestehen aus Datum und Zeit der Geburt
und sagen die Zukunft des Kindes voraus. Enthalten sind auch verschiedene Rituale, die
zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben des Kindes ausgeführt werden müssen als Mittel
gegen Krankheiten, Probleme und Unglück.
Traditionell werden die Geburtstage in Bhutan nicht gefeiert. Vor allem in den
Städten kommt die Geburtstagsfeier seit den letzten Jahrzehnten immer mehr in Mode.
Bis vor ein paar Jahrzehnten waren arrangierte Hochzeiten gang und gäbe. In der Hauptsache werden Ehen zwischen Verwandten in Ostbhutan arrangiert, wo die Hochzeit zwischen Cousins und Kusine eine lange Tradition haben. Heutzutage wird diese Tradition immer weniger praktiziert, was auch mit der steigenden Bildung der Bevölkerung im Zusammenhang steht. Die meisten Ehen sind Liebeshochzeiten und finden auf Grund eigener Wahl statt.
Obwohl einige reiche Leute Dinner Partys und Empfänge arrangieren, werden Ehen heute auf
einfache Art und Weise geschlossen. Es findet ein kleines Ritual mit einem Geistlichen
statt. Die Eltern, Verwandte und Freunde schenken dem Paar Tücher (kha-dar) und andere
Geschenke in Form von Geld und Gütern.
In Ost- und Südbhutan geht die Ehefrau nach der Hochzeit ins Haus des Ehemanns, während
es in Westbhutan genau anders herum ist. Jedoch ist diese Praxis nicht bindend. Eine
Scheidung ist in der Gesellschaft Bhutans akzeptiert und führt nicht zu einem negativen
Stigma. Geschiedene Ehepartner suchen sich in der Regel einen neuen Partner und heiraten
auch wieder neu.
Der Tod ist im Glauben der Bhutaner nicht das Ende, denn durch den Buddhismus glauben sie
an den Kreis der Wiedergeburt. Aus diesem Grund gehört der Tod auch zu einer der
teuersten Angelegenheiten. Viele Rituale werden durchgeführt, um der Seele des
Verstorbenen helfen, in ein besseres Leben geboren zu werden. Die Rituale werden am 7.,
14., 21. und 49. Tag nach dem Tod durchgeführt. Die Verbrennung findet nur an bestimmten
Tagen statt, die durch einen Astrologen ermittelt werden.
Mit dem Aufstellen von Gebetsflaggen im Namen des Verstorbenen finden in den drei
darauffolgenden Jahren Feiern zum Todestag statt. Die Verwandten und Menschen aus der
Umgebung kommen mit Alkohol, Reis oder anderen Gegenständen, um an den Ritualen
teilzunehmen.
Bhutaner tragen eine der einheitlichsten Kleidungen der Welt. Die traditionelle Kleidung für Männer in Bhutan ist der Gho. Dies ist eine bodenlange Jacke, die mit Hilfe eines Gürtels, Kera genannt, auf die gewünschte Länge hochgezogen wird. In den meisten Fällen wird es auf Knielänge hochgezogen. Unterhalb des Gürtels wird die Jacke beidseitig nach hinten geschlagen. In den entstehenden Wülsten kann von Papieren, Geld über Handy und Kautabak alles verstaut werden, was benötigt wird. Auch Doma, eine Speise aus der Arekapalmenfrucht und Bettelpfeffer mit einem Spritzer Limette, wird hier aufbewahrt. Von Fremden wird dies auch als größte Tasche der Welt bezeichnet. Zum Gho werden klassischerweise knielange Socken getragen. Traditionelle Männer tragen auch ihren Dolch in dieser Kleidung.
Die Kleidung für Stämme und halbnomadische Menschen, wie die Bramis und Brokpas in Ostbhutan, die Layaps in Westbhutan und die Doyas von Südbhutan, haben eine besondere Kleidung und tragen keine Ghos oder Keras. Die Brokpas und die Bramis tragen eine Kleidung, die aus Yakhaar, der Wolle von Schafen mit einer Tierhaut, die darüber befestigt ist. Des Weiteren tragen sie einen Hut mit fünf Fransen, die von den Seiten herunterhängen. Während die Männer der Layap einen Gho tragen, kleiden sich die Frauen mit einem lockeren Outfit, welches bis zu den Waden reicht. Die Kleidung wird aus Yakhaar hergestellt. Auf dem Kopf tragen sie einen kegelförmigen Bambushut.
Die bhutanischen Männer tragen bei formallen Besuchen in einem Dzong, einem
buddhistischen Klosterbrunnen, oder in einem Büro ein Tuch, welches Kabney genannt wird.
Das Tragen eines Kabneys ist ein wichtiger Teil des bhutanischen Schmucks. Es wird sehr
viel Wert darauf gelegt, dass es in der richtigen Art und Weise getragen wird und immer
korrekt gebunden ist.
An den unterschiedlichen Kabneys zeigen, welche Stellung die Personen in der
Gesellschaft haben. Der König, zum Beispiel, trägt ein gelbes Tuch, die Minister ein
oranges, die Richter ein grünes und der Landrat ein rotes Tuch mit einem
längsgerichteten weißen Band. Einfache Menschen tragen ein weißes Tuch mit Fransen
usw.
Frauen dagegen tragen eine Kira, ein rechteckig geformtes Stück Stoff. Es wird durch
einen Gürtel zusammengehalten. Die Kira der Frauen ist knöchellang. Die Frauen tragen
außerdem ein Tuch namens Rachu. Es ist ein schönes handgewobenes Tuch mit Fransen am
Ende, welches die Frauen über ihre Schulter tragen. Es ist wesentlich kleiner als ein
Kabney.
Das Essen mit dem Löffel hat in der Kultur in Bhutan einen wichtigen Stellenwert. Die
Menschen essen jedoch traditionell mit den Händen. Die Mutter serviert das Essen,
während die Mitglieder auf dem Boden in einem Kreis sitzen. In vielen Teilen des Landes
benutzen die Menschen immer noch Teller, welche aus Holz (Dapa/Dam/Dolom) und Bambus
(Bangchungs). Vor dem Essen wird etwas Reis in die Luft geworfen als Opfer für die
Gottheiten und die Geister.
In der bhutanischen Küche werden vor allem Speisen aus rotem und grünen Chili und
getrockneten oder frischen Früchten hergestellt. Ema Datsi (Chili mit Käse), Paa
(Schwein- und Rindscheiben= und roter Reis sind beliebte Rezepte. Kein Gericht kommt in
Bhutan ohne Chili aus. Die beliebtesten Getränke sind gesalzener Buttertee (Suia) und
Alkohol.
Doma (Blätter der Bettelpalme und Früchte der Arekapalme gegessen mit einem Spritzer
Limette) wird von vielen in der Kleidung (Ghos) getragen. Wenn Doma angeboten wird, gilt
dies als Zeichen der Freundschaft, Höflichkeit und von Großzügigkeit.
Ema-datsi, das Nationalgericht ist heute nicht nur das beliebteste Gericht der Bhutaner,
sondern erfreut sich auch bei Fremden immer größerer Beliebtheit. Die meisten Gerichte
in den bhutanischen Restaurants sind nicht-vegetarisch, doch bieten viele Lokale auch
spezielle Gerichte für Vegetarier, so dass sich Vegetarier auf Bhutan Reisen keine
Gedanken um die Speisen machen müssen. Alkoholische Getränke sind in jeder Bar leicht zu
bekommen. Das Mindestalter in Bhutan für Alkohol ist 18.
Tsechus, ähnlich einem Maskenball, sind die farbenfrohesten Feste in Bhutan. Sie werden
in allen Dzongs und in vielen Klöstern in ganz Bhutan gefeiert. Tsechus werden begangen,
um den Ereignissen im Leben des Guru Rinpochoe, welcher als zweiter Buddha in Bhutan, zu
gedenken. In der Regel finden die Feste zweimal im Jahr statt und dauern mehrere Tage.
Während des Festes wird die lebendige bhutanische Kultur zur Schau gestellt. Sie sind
eine gute Gelegenheit, die Lebensweise und Kultur der Bhutanesen kennenzulernen und
seine Schätze zu bewundern.
Während der Tsechus wird das Thongdrol, eine große farbiges Rollenbild der Gottheit und
des Heiligen entrollt. Dieses Bild hat die Macht, die Menschen von den begangenen Sünden
zu erlösen, indem sie nur einen Blick auf das Bild werfen. Das öffentliche Entrollen des
Bildes ist der Höhepunkt des Festes. Das Word „Thongdel“ bedeutet „Befreiung durch
Sehen“ und die Menschen warten in langen Schlangen, um eine Segnung zu erhalten. Dafür
müssen sie mit dem Kopf den Rand des Thangkha berühren. Diese und ähnliche Feste haben
nicht nur eine große religiöse Bedeutung, sondern haben auch eine soziale Komponente.
Die Menschen, die dem Tsechu beiwohnen, tragen ihre besten Kleider und den teuersten
Schmuck.
Neben Mönchen, die während des Tsechus Tänze aufführen, treten auch Volkstänzer und
Sänger auf. Die bhutanischen Menschen glauben, dass es ein Segen sei, diesen Tänzen
beizuwohnen. Tsechus finden nur an glückverheißenden Tagen statt, am zehnten Tag des
bhutanischen Monats. Während der vier Feiertage werden eine ganze Reihe hoch
stilisierter Maskentanzrituale aufgeführt. Teilnehmer einer Bhutan Studienreisen, die zu
dieser Zeit stattfinden, sollten diese Festlichkeiten unbedingt besuchen.
In den Gemeinden finden zahlreiche lokale Feste statt. Diese Feste, welche auf die Traditionen vor dem Buddhismus zurückgehen, geben einen faszinierenden Blick in den jeweiligen Glauben vor Ort. Man nimmt an, dass die meisten dieser Feste ihren Ursprung in den Bön Praktiken, einer tibetischen Religion vor dem Buddhismus, haben. Einige dieser Feste sind: Lhamo Tanz, Bumthang, Hungla Tanz, Trashi Yangtse, Bon Festival, Ha und Bon Festival, Trashi Yangtse.
Der Buddhismus ist die vorherrschende Religion in Bhutan. Sie spielt bis heute eine große
Rolle im kulturellen, ethnischen und gesellschaftlichen Leben des Landes. Die Religion
wirkt sich auf alle Bereiche des alltäglichen Lebens aus und hat eine große Bedeutung im
Bewusstsein der Menschen.
Der Mahayana Buddhismus in seiner Tantrisch Vajrayanischen Form ist die offizielle
Religion von Bhutan. Bhutan ist wahrscheinlich das einzige Land, wo diese Form des
Buddhismus erhalten geblieben ist und auch praktiziert wird. Drukpa Kagyupa ist eine vom
Staat finanzierte Schule zur Einübung der Religion. Dort wird vor allem die Nyingmapa,
eine alte Richtung des tibetischen Buddhismus, praktiziert. Diese Schulen finden sich in
den meisten Teilen des Königreichs. Im nördlichen und östlichen Bhutan ist Buddhismus
die Hauptreligion. Im Süden praktizieren die Menschen Hinduismus.
Bhutan ist ein
Land, in dem der Buddhismus noch lebendig und dynamisch ist. Die Dzongs, Klöster,
Stupas, Gebetsflaggen und Gebetsräder sind überall in der Bhutanischen Landschaft zu
finden. Das Glockenspiel der rituellen Glocken, der Klang der Gings, Menschen, die sich
in Tempels und Stupas versammeln, flatternde Gebetsfahnen, rot gekleidete Mönche, die
Rituale vollziehen, und vieles mehr zeigen welch ein wichtiger Bestandteil im Leben
eines Bhutanesen der Buddhismus ist.
Bis ins 8. Jahrhundert, als Guru Padmasambhava Bhutan besichtigte, waren die Einwohner
Anhänger der Naturreligionen. Die Religion, der sie folgten, wird Bön Tradition genannt.
Die Menschen fühlten, dass es unsichtbare Kräfte gab, die die rechtmäßigen Eigentümer
der verschiedenen Naturelemente, Berge, Gipfel, Seen, Klippen und der Wasserquellen
waren.
Der Buddhismus kam im 8. Jahrhundert, während des Besuchs von Guru Rinpoche, ins Land
und begann schnell seine Form anzunehmen. Der Besuch von Guru Rinpoche führte zu einer
Ausbreitung der Nyingmapa Tradition des Buddhismus. Dies ist eine alte Form dieser
Religion.
Im Jahr 1222 kam Phajo Drugom Zhigpo nach Bhutan. Er gründete die Drukpa Kagyu Schule
des Buddhismus. Seine Söhne arbeiteten weiter daran, die Tradition der Drukpa Kagyu, vor
allem im Westen von Bhutan, zu verbreiten.
In Bhutan wird Zhabdrung Ngawang Namgyal als eine der größten historischen Figuren
angesehen. Er kam im Jahre 1616 aus Tibet nach Bhutan und stärkte die Drukpa Kagyu
Schule des Buddhismus. Heutzutage ist Drukpa Kagyu die Staatsreligion von Bhutan, doch
die Menschen folgen auch der Nyingmapa Tradition des Buddhismus und Hinduismus.
Neben Guru Rinpoche, Phajo Drugom Zhigpo und Zhabdrung Ngawang Namgyal trugen viele
andere Lamas zur Verbreitung des Buddhismus in Bhutan bei.
In Bhutan leben über 600000 Menschen. Die Gesellschaft Bhutans setzt sich jedoch aus vielen Ethnien zusammen, die zum Teil alle ihre eigene Sprache haben. Auf Bhutan Studienreisen können Gäste viele dieser Volksgruppen und Sprachen erleben.
Der äußerste Nordosten des Landes wird von den Brokpas bewohnt. Sie sind ein
halbnomadisches Volk, welches in den Dörfern von Merak und Sakteng lebt. Sie leben davon
Yaks und Schafe ins Hinterland zu treiben. Sie sprechen Bro-kad, die Sprache der
Brokpas.
Im Sommer ziehen sie mit den Yaks und Schafen zu den Weideflächen im höher gelegenen
Land. Im Winter kehren sie zurück, um in ihren Häusern zu leben. Die Häuser sind
normalerweise aus Steinen mit einem kleinen Belüftungssystem gebaut. Dies soll sie vor
der stechenden Kälte im Winter schützen.
Die Menschen im Osten Bhutans werden Tshanglas (Nachkommen des Gottes Brahma) genannt.
Sie sind aber auch als Sharchops oder Ostländer bekannt. Ihre Sprache Tshanglakha.
Die Hauptbeschäftigung der Frauen ist Weben. Sie produzieren herrliche Stoffe aus Seide
und Rohseide.
Die Bewohner des Bezirk Lhuentse und entlang des Flussbetts Kurichu werden Kurtoeps. Die Frauen von Khoma sind Weberinnen und bekannt für Ihr Handwerk. Besonders berühmt sind die grandiosen Kushithara (Gewebe).
Menschen, die in Zentralbhutan leben, werden Bumthaps, Mangdeps und Khengpas, genannt. Sie sprechen dementsprechend Bumtapkha, Mangdepkha und Khengkha. Die Bumthaps weiden Yaks und Schafe. Sie produzieren Stoffe aus Wolle und Yakhaar. Die Khengpas sind bekannt für ihr Handwerk aus Bambus und Rohr.
Im Westen Bhutans leben die Ngalongs, deren Sprachen Dzongkha genannt wird. Eine geglättete Version der Sprache ist die Nationalsprache Bhutans.
In den südlichen Gegenden des Landes leben die Lhotshanpas. Sie sprechen Lhotshamkha, welche der nepalesischen Sprache ähnlich ist. Sie sind keine Anhänger des Buddhismus, sondern praktizieren Hinduismus. Es gibt auch die Lhops, die auch als Doyas bekannt sind. Die Doyas sind eine Stammesvolk, welches in Dorokha siedelt. Sie haben einen eigenen Dialekt und kleiden sich in ihrem eignen Stil.
Die Layaps, ein halbnomadisches Volk ähnlich der die Brokpas in den nördlichen Teilen des Landes, wohnen im Westen des Landes. Die Halbnomaden sprechen Layapkha.
Es gibt kein Klassen- und Kastensystem in Bhutan. Es gibt einige Organisationen, welche
sich für die Stärkung der Frauenrolle einsetzen. Generell sind die Bhutanesen machen die
wenig Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Gesellschaft ist offen eingestellt,
was Gäste auf Bhutan Reisen sehr schnell merken werden.
Driglam Namzha- die traditionelle Etikette stellt die Basisnormen der Gesellschaft dar.
Einige dieser Regel sollte man kennen, wenn man sich in der Bhutanischen Gesellschaft
aufhält. Das Befolgen der Regeln ermöglicht den Einzelnen, sich in der Gesellschaft
zurechtzufinden. Zu diesen Regeln gehört zum Beispiel das Tragen eines Tuches während
man ein Dzong oder ein Kloster besichtigt oder das Schenken von Glückwunschtüchern, wenn
jemand befördert wurde. Die Ältesten und Mönche bedienen sich zuerst, die Ältesten und
Senioren werden zuerst begrüßt, bevor man selbst gegrüßt wird. Diese einfache Praxis
ordnet diese Gesellschaft.
Es ist absolute unangebracht, den Kopf eines anderen Menschen zu berühren oder die Füße
in der Öffentlichkeit auszustrecken, denn der Kopf gilt als heilig und die Beine als
schmutzig.
Kuzuzangpo ist die Begrüßung zwischen Gleichgestellten und Kuzuzangpola die Begrüßung für
die Älteren. Die Bhutanesen verbeugen sich, wenn sie die Ältesten grüßen. Das Schütteln
der Hänge setzt sich mehr und mehr in den Städten des Landes durch.
Die Bhutanesen lieben alles, was Spaß macht. Tanzen, Singen, Bogenschießen, Steine
kicken, Feiern und soziale Zusammenkünfte sind in Bhutan an der Tagesordnung. Das
Besuchen von Freunden findet ohne vorherige Absprachen statt und kennzeichnet die
Offenheit der bhutanischen Gesellschaft. Auf Bhutan Reisen werden Touristen von dieser
Aufgeschlossenheit der Bhutanesen profitieren.
Die 13 Künste und Handwerke, die auch als Zorig Chusum bekannt sind, halten die bhutanische Kunst und Architektur am Leben. Die 13 traditionellen Künste und Handwerke beinhalten Malen, Zimmermannshandwerk, Schnitzarbeiten, Bildhauerei, Gießhandwerk, Schmiedehandwerk, Bambusarbeiten, Weben, Stickarbeiten, Mauerhandwerk, Papierhandwerk, Lederarbeiten und Silber- und Goldschmiedekunst. Es gibt zwei Schulen in Bhutan, wo diese Künste und Handwerke unterrichtet werden. Sie sind in Thimphu, der Hauptstadt von Bhutan und im Trashiyangtse Bezirk.
Die bhutanischen Künste und Handwerke sind tief verwurzelt in der bhutanischen Philosophie. Sie sind nicht nur hoch ansehnlich und dekorativ, sondern auch symbolisch. Zusammengenommen werden die Künste und Handwerke als Zoring Chusum bezeichnet.
Trotz des kleinen Touristenmarktes für Kunst und Handwerk in Bhutan, muss das traditionelle Handwerk durch Förderprogramme der Regierung zur Erhaltung der Kultur und des Kulturerbes unterstützt werden.
Bhutanische Textilien sind charakteristisch und von der Natur inspiriert. Textilien sind
ein fester Bestandteil des bhutanischen Lebens. Die Menschen dieses Himalaya Königreichs
schenken Stoffe zur Geburt, zum Tod, zur Hochzeit und anderen wichtigen
Begebenheiten.
Jede Region in Bhutan hat ihr eigenes spezielles Muster für die Stoffe. So ist zum
Beispiel Bumthang bekannt für Yatha, während die Menschen aus Khoma im Lhuentse Bezirk
bekannt sind für ihr Kishuthara. Meistens weben die Frauen in Bhutan, die ihrerseits
stolz sind, dass sie so kreativ mit den Textilien umgehen können. Nach Fertigstellung
zeigen eine erstaunliche Kombination aus Farben, Mustern und Stoffen.
Wie alle Bereiche in Kunst und Handwerk, ist auch die Malerei in Bhutan mit der Religion
eng verbunden. Bhutanische Malereien sind anonym, ohne die Unterschrift des Malers.
Lhazo ist die traditionelle Kunst der Malerei. Lhazo durchzieht sich durch alle Bereiche
der Malerei, auch durch die traditionelle Malerei, Thangkhas. Als Thangkhas sind
Schriftrollen mit buddhistischen Ikonigrafien, welche mit Mineralfarben ausgeführt
werden. Die Thangkha Gemälde folgt strikten geometrischen Proportionen.
Bhutan hat die besten Bildhauer in der Himalaya Region. Diese Bildhauer machen die Buddha- Statuen für jedes Kloster im Land. Diese sind sehr wichtig für alle religiösen Orte der Region.
Jinzob ist die Kunst der Töpferei. Die Schule der Zorig Chuson unterrichtet seine Schüler in dieser Kunst.
Deysho ist das bhutanische handgemachte Papier, welches viele Jahre genutzt wird. Deysho wird aus der Rinde der Seidelbastpflanze hergestellt. Viele der religiösen Texte sind auf solchen Deysho Papier geschrieben. Deysho wird wegen seiner Haltbarkeit auch zum Einpacken von Geschenken genutzt. Viele der religiösen Texte sind auf solchen Deysho Papier geschrieben.
Das Handwerk der Schnitzskunst ist auch im heutigen Bhutan sehr wichtig. Es spielt eine wichtige Rolle im modernen Bhutan. Die Gebetsplatten werden auf geschnitzte Holzblöcke gedruckt. Parzo ist das Schnitzhandwerk, welches auf Holz, Schiefer und Steinen durchgeführt wird. Holz ist jedoch das gebräuchlichste Material.
Als Garzo (oder die Schmiedekunst) wird die Kunst der Schwertherstellung genannt. Unter
dem Begriff Garzo wird aber auch die Herstellung sämtlicher Arbeitsgeräte aus Metall,
wie Messer, Ketten, Pfeile usw., verstanden.
Terton Pema Lingpa war der beste Schwertmacher in ganz Bhutan. Er kam aus Zentralbhutan
und seine Kunst wird heute noch verehrt.
Zu wichtigen Anlässen tragen die bhutanischen Männer traditionelle Stiefel. Diese Stiefel
werden aus Stoff hergestellt. Sie sind handgenäht und auch mit der Hand verziert. Anhand
der verschiedenen Farben, die bei der Herstellung der Stiefel genutzt werden, sind die
verschiedenen Rangstufen der Beamten zu erkennen.
Es ist wichtig, diese bhutanischen Stiefel zu besitzen und während der Zeremonien zu
verschiedenen Anlässen zu tragen. Viele Menschen aus den Dörfern und Mönche, die sich
aus ihrer Tätigkeit zurückgezogen haben, tragen einfachere traditionelle Stiefel ohne
die ausgefallenen Applikationen.
Thazo ist das Handwerk, welches mit Binsen und Bambus arbeitet. Einige Gemeinden des Landes sind berühmt für ihre Kunstfertigkeit auf diesem Gebiet. Die Menschen aus Zhemgang und Trongsa produzieren eine breite Palette an Gegenständen aus Bambus und Binsen. Bangchung bhutanische „Tupperware“ ist eines der bekanntesten Handwerke aus diesem Gebiet.
Gold und Silberschmuck mit aufwendigen Motiven sind der traditionelle bhutanische
Schmuck. Komas (Reifen, mit denen die Kira zusammengebunden wird) wird vor allem von den
Frauen in Bhutan genutzt. Zhi ist ein Stein, der in Bhutan sehr beliebt ist, jedoch auch
sehr teuer.
Während der örtlichen Feste tragen Frauen ihren besten Schmuck. Einige von Ihnen
schmücken sich mit einer traditionellen Halskette aus Koralle, die die Größe von kleinen
Steinen haben.
Dzongs sind ein faszinierendes Meisterstück der Bhutanischen Architektur. Der Dzong
(Klosterburg) ist ein auffälliges Gebäude, welches sich in jedem Bezirk in Bhutan
befindet. Jedes dieser Dzongs ist von Mythen und Legenden umgeben.
Die Dzongs sind die lebenden Beispiele der einzigartigen bhutanischen Architektur. Die
Stützen mit eingezogenen Wänden und einem großen Innenhof sind die besten Beispiele der
traditionellen Bauweise. Im 12. Jahrhundert brachte Galwa Lhanangpa die ersten Dzongs
nach Bhutan. Später wurde diese Tradition von Zhabdrung Nawang Namgyal im 17.
Jahrhundert übernommen. Heutzutage fungieren beinahe alle Dzongs als Regierungsgebäude
oder als Zuhause für Mönche.
Sei es Tanz, Musik, Schauspielerei, Kunst oder Handwerk, in Bhutan hat alles seine
Wurzeln in der Religion. So sind die Dzongs unter anderem auch Orte für religiöse
Pflichten. Der Unterschied zu anderen wichtigen architektonischen Gebäuden der Welt ist
jedoch, dass die Dzongs sowohl in der Vergangenheit als auch heute viele Funktionen
haben und nicht allein auf das Religiöse beschränkt sind. In der Vergangenheit waren
Dzongs auch Orte des Handels. Des Weiteren haben sich die Menschen hier mir ihren
Mitmenschen versammelt, vor allem während der jährlichen Tshechu Feste
(Maskentanzfeste).
Die Dzongs wurden ohne Pläne und Entwürfe gebaut und in den meisten Dzongs wurden auch
keine Nägel benutzt. Sie sind reich an Geschichte und erinnern die Bhutanesen an den
Sieg über die tibetische Invasion aus dem Norden und dass sie gemeinsam gegen die
Britisch-Indischen Angriffe aus dem Süden gestanden haben.
Die Dzongs sind das Symbol der Einheit und der Identität Bhutans. In diesen großartigen
Gebäuden ist das kulturelle Erbe sichtbar, dass die glorreiche Vergangenheit des Landes
mit der Gegenwart und der Zukunft verbindet.
Überall in Bhutan sind Klöster sichtbar. Klöster sind das Zeugnis der spirituellen Natur
des Königreichs und seiner Einwohner. Die Klöster befinden sich auf felsigen Klippen, an
den entferntesten Horizonten oder auf Bergspitzen
Jedes Kloster hat eine eigene
Bedeutung und ist das Zentrum der lokalen Feste und gemeinschaftlichen Zeremonien. Ein
Kloster hat ein eine golden Turmspitze auf der Dachspitze und eine kastanienbraune Borte
oben auf jeder Wand. Es gibt viele Klöster, die das Zuhause von Mönchen sind. Diese
Mönche kümmern sich um alle religiösen Bedürfnisse der Gemeinschaft in der jeweiligen
Gegend.
Bhutan ist übersät mit Chörten, eine Weiterentwicklung der Stupa. Sie sind kleine
Steinbauten, die böse Geister abwehren sollen und sowohl die Einheimischen als auch die
Reisenden vor Gefahren schützen sollen. Diese Chörten repräsentieren den tiefen
buddhistischen Glauben der Menschen, denn sie sollen den Geist Buddhas versinnbildlichen
und sollen die Menschen daran erinnern, den Pfad der Erleuchtung zu beschreiben. Viele
Chörten wurden erst in der Neuzeit erbaut. Eines der wichtigsten Chörten in Bhutan ist
der Chörten der Erinnerung in der Hauptstadt Thimphu. Dieser Chörten wurde erbaut zum
Gedenken an den dritten König von Bhutan.
Chörten in Bhutan repräsentieren die Kunst des Vajrayana Buddhismus durch die Gestaltung
der Statuen und der Wandgemälde. Chörten bedeutet Anbetung oder Opfergabe. Es ist nicht
ganz klar, wie die Chörten entstanden sind, aber sie hatten sich schon in ein Symbol der
Verehrung vor dem Auftauchen des Buddhismus entwickelt.
Die grundlegenden architektonischen Eigenschaften der meisten Chörten basieren auf den
fünf symbolischen Elementen. Der quadratische beziehungsweise rechteckige Boden
symbolisiert die Erde; die Halbkugelform der Kuppe symbolisiert das Wasser. Feuer wird
durch den kegel- oder pyramidenförmigen Turm repräsentiert. Die 13stufigen Segmente, die
in vielen Chörten zu finden sind, symbolisieren die 12 Stufen, die zum Buddha führen.
Der Halbmond und die Sonne auf der Spitze symbolisiert die Luft und eine vertikale
Schiene symbolisiert das heilige Licht des Buddhas.
Der Lebensgeist der Chörten ist in einen Holzpfosten geschnitzt, der Sokshing genannt
wird. Dieser befindet sich im bauchigen Inneren der Chörten.
Einige Chörten wurden zur Erinnerung an bestimmte Personen gebaut, in anderen Zeiten
erinnerten sie an den Besuch eines erleuchteten Weisen, oder sie wurden als Behausung
für heilige Bücher gebaut. Oft sind sie auch die Behausung für Relikte und die Gräber
für große Lamas oder Heilige.
Die traditionellen bhutanischen Häuser sind die entzückendsten Sehenswürdigkeiten, die auf einer Bhutan Reise zu sehen sind. Ganz einfache Materialien wie Lehmblöcke, gestampfte Erde oder Steine werden genutzt, um die traditionellen bhutanischen Häuser zu bauen. Diese Häuser sind relativ groß. Unter dem Dach befindet sich ein Dachboden, der zum Trocknen der Ernte genutzt wird. Jedes Haus hat einen eigenen Alter, wo regelmäßig gebetet wird. Der Altarraum ist der wichtigste Raum im Haus. Hier werden die Gäste untergebracht. Die anderen Räume im Haus werden zu verschiedenen Zwecken genutzt. In den meisten Häusern wohnen die Menschen in der ersten Etage während das Erdgeschoss als Behausung für das Vieh genutzt wird. Das Dach der traditionellen Bauweise wird mit Schindeln gedeckt. Jedes Bhutanische Haus im ländlichen Bhutan nutzt das Dach, um Chillies zu trocknen.
Die bhutanische Wirtschaft ist die kleinste der Welt. 23,2 Prozent der Menschen leben
unter der Armutsgrenze, doch die meisten Bhutanesen haben eine Unterkunft und genug zu
essen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist ungebildet und lebt in den ländlichen Gegenden
des Landes. In den letzten Jahren ist der Lebensstandard der Menschen wesentlich
angewachsen. Die meisten Dörfer haben heutzutage Schulen, eine gesundheitliche
Grundversorgung, Elektrizität und eine Verbindung durch Dorfstraßen. Diese
Annehmlichkeiten tragen dazu bei, dass die Bhutan Reise angenehmer wird.
Die meisten Bhutaner leben nach dem Selbstversorgerprinzip. Sie bauen ich eigenes Gemüse
an und betreiben Ackerbau und Viehwirtschaft. Die Wirtschaft basiert auf Land- und
Forstwirtschaft und Wasserkraft. Handwerk, wie Weben, Holzhandwerk, Bambus und
Binsenverarbeitung und Malen verbessert das Einkommen. Bezüglich der
Nahrungsmittelversorgung war Bhutan immer unabhängig. Die Hauptnahrungsmittel sind Mais,
Reis, Buchweizen, Gerste und Weizen. Diese werden auch hauptsächlich angebaut. Des
Weiteren werden Äpfel, Orangen, Ingwer und Kardamom angebaut, um das Nationale Einkommen
aufzubessern. Tierprodukte, wie Milch, Butter und Käse sind die Hauptnahungsmittel und
tragen ebenfalls zum Einkommen der vielen Farmer bei. Auf Bhutan Studienreisen wird auch
die traditionelle Lebensweise der Menschen gezeigt.
Bhutan hat einen erheblichen Aufschwung des Tourismus erlebt, nachdem es die Türen für Touristen in der Mitte der 70er Jahre geöffnet hat. Die Entwicklung des Tourismus hat auch zu einem Aufschwung der Kunst und Handwerkskunst geführt. Die Zahl der Bhutan Reisen haben sich vor allem in den letzten Jahren um ein Vielfaches vermehrt. So ist der Tourismus zu einem Hauptbestandteil des Einkommens von Bhutan geworden.
Bhutan ist rein formal eine konstitutionelle Monarchie. Nach den Wahlen im Jahr 2007 beziehungsweise 2008 entspricht das politische System Bhutans den westlichen Vorstellungen einer Demokratie.
Bhutan hat Parlament, welches aus drei Kammern besteht: dem König, dem Nationalen Rat und
der Nationalversammlung. Seine Majestät der König Jigme Khesar Namgyal
Wangchuck ist das Staatsoberhaut. Er wurde der jüngste regierende Monarch der Welt, als
er als fünfter König am 6. November 2008 gekrönt wurde.
Der Nationalrat, welcher als Oberhaus funktioniert, hat 25 Mitglieder. Fünf von
ihnen werden vom König ernannt, 20 werden aus den 20 Bezirken des Landes gewählt.
Die Nationalversammlung, oder das Unterhaus, besteht aus 47 Mitgliedern, die in
den 47 Wahlbezirken des Landes gewählt werden.
Bhutan ist die jüngste Demokratie der Welt, seit es mit beiden Repräsentantenhäusern im März 2008 mit Lyonchhen (Premierminister) Jigmi Y. Thinley den ersten demokratisch gewählten Premierminister Bhutans hat. Die Umwandlung Bhutans von einer absoluten Monarchie hin zur Demokratie war langsam und sanft.
Es fand eine teilweise Dezentralisierung im Jahre 1981 unter Seiner Majestät Jigme Singye
Wangchuck, dem vierten König, statt, der das Dzongkhag Yargay Tshogdue (ein Komitee zur
Verwaltung der einzelnen Bezirke) einführte. Zehn Jahre später wurde das Gewog Yarday
Tshogchhung eingeführt, so dass die Menschen die Entscheidungen treffen konnten, die sie
selbst auch betreffen.
Dieser stetige Prozess der Dezentralisierung fand seinen Höhepunkt im Jahre 1998 mit der
Übertragung der exekutiven (ausführenden) Macht vom Thron an den gewählten Ministerrat.
Im November des Jahres 2001 befahl Seine Majestät der Vierte König den Entwurf einer
geschriebenen Verfassung, die das Parlament dann beschließen konnte. Das Land machte
nach der Annahme der Verfassung eine große politische Wandlung durch. Die Verfassung
wurde schließlich am 18. Juli 2008 unterschrieben. Eine der noch bevorstehenden
Herausforderungen ist die Bildung einer festen Basis für das gute Funktionieren der
demokratisch gewählten Regierung.
Der Frauenanteil des neuen bhutanischen Parlaments ist weniger als 12 Prozent unter den
gewählten Mitgliedern.
Nachdem die Monarchie im Jahre 1907 eingesetzt wurde, machte Bhutan schon einmal rasante Veränderungen in allen Bereichen durch. Auch die politischen Strukturen des Landes wurden immer wieder reformiert. Die größte Veränderung kam mit der Einsetzung des Gyalyong Tshogdu (die Nationalversammlung) und des Lodoe Tshogdo (Königlicher Beraterrat) im Jahre 1953 und entsprechend im Jahre 1965.
Der dritte König Druk Gyalpo Jigme Dorji Wangchuck hat die Entwicklungen angeregt, die letztendlich zur Bildung der parlamentarischen Demokratie geführt haben, so dass das Land ein repräsentatives Gremium hat, um aktiv an den Entscheidungen der Regierung teilzunehmen. Die Aufstellung des Ministerrats im Jahr 1998 war ein weiterer Schritt in Richtung Demokratie. Den Höhepunkt fanden die Umstellungen am 24. März 2008.
Heute hat Bhutan das größte BIP pro Kopf in Südasien. Die Menschen erhalten freien Zugang
zu freier Bildung, zum Gesundheitswesen und der größte Teil des Landes hat neue Straßen
und ein gutes Kommunikationssystem.
Die Menschen in Bhutan leben länger und gesünder. Das gesellschaftliche Gefüge ist eng
um die lang bewährten Werte gewoben. Die uralte Kultur ist immer noch intakt, was auf
eine Bhutan Reise sichtbar wird. Während der Rest der Welt über den Verlust seiner
kostbaren Ökologie stöhnt, wird Bhutan als Umwelt Hotspot beschrieben. Frieden und
Zeichen des Wohlstands sind überall zu sehen. Einen wesentlichen Beitrag zum Aufschwung
leisten auch die Bhutan Reisen, denn der Tourismus gewinnt eine immer größere Bedeutung
für die Wirtschaft und Gesellschaft.
Bhutan ist ein aktives Mitglied in internationalen Foren, wie die UN und seine Behörden.
Mit Südasien ist es eines der Gründungsmitglieder der SAARC, die südasiatische
Vereinigung für regionale Kooperation.
Das winzige Land von mehr als einer Million Menschen bietet der Welt seine Philosophie
an, dass Glück nicht in materialistischem Wohlstand verankert ist. Auf Bhutan
Studienreisen bekommen die Reisenden einen Einblick in diese Philosophie.
Das Wappen Bhutans, welches Touristen auf ihrer Bhutan Reise mehrfach sehen könne, ist
kreisförmig. Es zeigt einen doppelten Diamanten mit einem Blitz über einer Lotusblüte.
Um den Diamanten herum sind vier Juwelen. Rechts und links befindet sich jeweils ein
Drachen.
Lotus steht für Reinheit, der Blitz für Harmonie zwischen der weltlichen und der
religiösen Macht und die Juwelen symbolisieren die souveräne Macht. Die Drachen, die
sich auf den beiden Seiten befinden, sind männlich und weiblich und repräsentieren den
Namen des Landes (Druk bedeutet Drachen. Die Bhutanesen kennen Bhutan als Druk yul – das
Land des Drachen).
Die Nationalflagge wurde 1947 von Mayum Choying Wangmo Dorji geschaffen. Sie wurde 1956 geändert. Seitdem ist sie unverändert geblieben. Die rechteckige Flagge ist diagonal in zwei Teile geteilt. Die Teilung durchläuft auch den Drachen, der sich in der Mitte der Flagge befindet. Die obere Hälfte ist gelb und die untere Hälfte der Flagge ist orange. Die obere Hälfte kennzeichnet die weltliche Macht und die Autorität des Königs. Die untere Hälfte steht für die Religion und die Macht des Buddhismus. Der weiße Drache wiederum steht für den Namen des Landes. Die Juwelen in seinen Klauen stehen für Wohlstand und Perfektion des Landes.
Die über 19 Sprachen und Dialekte, die im ganzen Land gesprochen werden, machen Bhutan zu einer vielsprachigen Gesellschaft. Die Sprache, welche von dem Menschen, die in den Dzongs gearbeitet haben, gesprochen wurde, ist heute Nationalsprache. Die Dzongs oder Festungen waren der Sitz der vorübergehenden geistlichen Führer. Es ergab sich die Notwendigkeit, eine gemeinsame Sprache zur Kommunikation zu haben. Aus dieser Notwendigkeit heraus hat sich Dzongkha als nationale Sprache Bhutans entwickelt.
Die Nationalhymne von Bhutan wurde 1953 komponiert und ist seit 1966 die offizielle Hymne des Landes. Sie ist bekannt als Druk Tshenden Kepay Gyalkhab Na (Im Königreich des Drachen, wo die Zypressen wachsen).
Das Drachenkönigreich der Zypressen
Im Königreich der Drachen, wo die Zypressen wachsen
Schutzort der glorreichen klösterlichen und bürgerlichen Tradition,
Der glorreiche König des Drachen, kostbare Souveränität
Sein Wesen ist ewig, seine Herrschaft erfolgreich.
Möge seine Lehre der Gesegneten Erfolg haben und blühen!
Möge die Sonne des Friedens und des Glücklichseins auf die Leute scheinen!
Der nationale Feiertag von Bhutan ist der Tag der Krönung Gongsa Ugyen Wangchuck zum ersten König von Bhutan in Punakha Dzong am 17. Dezember 1907. Er war der Trongsa Penlop (der Gouverneur der Provinz Trongs) und wurde anonym von den Menschen in Bhutan gewählt, um den Frieden und die Ordnung wieder herzustellen. Diesem wird jedes Jahr am 17. Dezember gedacht.
Der Blaue Mohn (Meconopsis horridula) wurde im Gebirge über der Baumlinie (3500-4000
Meter) gefunden. Die Blüte ist zart blau oder violett gefärbt mit weißen Fasern. Die
Pflanze kann bis zu einen Meter hoch wachsen.
Die Blume ist mit dem Mythos des Yeti verbunden und wurde im Jahre 1933 von einem
britischen Botaniker in einem abseits gelegenen Gebiet von Sakteng entdeckt.
Die große Zypresse (Cupressus torulosa) ist der Nationalbaum Bhutans. Sie wird in der Nähe von Religionsbauten in der gemäßigten Zone, zwischen 1800 und 3500 Metern Höhe, gefunden. Die Zypresse wird mit der Religion in Verbindung gebracht. Seine Fähigkeit auf kargem Boden zu überlegen wird mit Tapferkeit und Einfachheit verbunden.
Der Rabe ist der Nationalvogel Bhutans. Er repräsentiert die Hauptschutzgottheit Bhutans Jarodongchen (ein Rabe mit einem Mahakala Kopf). Der Rabe schmückt auch die Königskrone.
Das Takin (budorcas taxicolor) ist das Nationaltier von Bhutan. Es handelt sich dabei um eine Rindergemse, die zu den Ziegentieren gehört. Es ist ein seltenes Tier und wird mit der religiösen Geschichte und Mythologie verbunden. Dies ist auch der Grund, warum es Nationaltier ausgewählt wurden. Takins haben einen dicken Nacken und kurze, muskulöse Beine. Sie leben in Gruppen und man findet sie in 4000 Metern Höhe in den nordwestlichen und weit nordöstlichen Gebieten des Landes. Sie fressen Bambus und wiegen um die 250 Kilogramm. Wer an Bhutan Studienreisen teilnimmt, sollte es sich nicht entgehen lassen, dieses kuriose Tier zu beobachten.
Bogenschieße, der Nationalsport Bhutans ist die beliebteste Sportart in Bhutan. Bogenschießen wird in zwei Teams gespielt, die in traditioneller Kleidung auftreten. Jedes der Teams schießt einen Satz Pfeile auf ein kleines hölzernes Ziel. Die Mitglieder des Teams singen und tanzen jedes Mal, wenn einer der Spieler das Ziel trifft. Die Veranstaltungen finden zwischen verschiedenen Dörfern statt. Dazu lassen die Mannschaften Astrologen für gutes Gelingen zaubern. Nach alter Sitte verbringen die Mannschaften vor dem Wettkampf die Nachtzusammen im Wald, um sich vollkommen konzentrieren zu können.
Traditionelle Sportarten wie Dart (kuru), Speerwurf (suksom) werden ebenso viel gespielt. Fußball, Basketball, Tennis, Volleyball, Golf und Cricket sind moderne Sportarten, die Touristen auf ihren Bhutan Reisen ebenso zu sehen bekommen.
Etwa 70 Prozent des Landes sind bewaldet und die Wälder werden ökologisch nachhaltig
genutzt. Die Waldtypen, die in Bhutan zu finden sind, sind sehr unterschiedlich und
beherbergen eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Über 60 Prozent der Vegetation, die
typisch für die Osthimalaya Region sind, sind in Bhutan zu finden. Es gibt sowohl
Koniferen- Mischwälder als auch Bhutanpinienwälder, Mischwälder, Laubwälder und
tropische Hartholzwälder.
Bhutan kann in drei Vegetationszonen eingeteilt werden:
Die königliche Regierung versuchte alle 46 Sorten des Rhododendrons, die in Bhutan
gefunden wurden, im Königlichen Botanischen Park bei Lamperi, 35 Kilometer von Thimphu
an der Thimphu-Wangdue Autobahn, anzupflanzen. Dieser sollte unbedingt Bestandteil von
Bhutan Studienreisen sein.
Es wurde über 300 medizinische Pflanzen in Bhutan gefunden. Der Blaue Mohn (die
Nationalpflanze), Edelweiß, medizinische Pflanzen, Seidelbast, gigantischer Rhabarber,
Höhen- Pflanzen, tropische Bäume, Pinien, Wacholder, Magnolien, fleischfressende
Pflanzen, seltene Orchideen und Eichen sind einige der Pflanzen, die auf Bhutan Reisen
entdeckt werden können.
Bhutan ist jedoch nicht nur ein Paradies für Pflanzen. Es ist auch die Heimat einer
großen Vielzahl an Tieren. In den tropischen Wäldern des Südens leben neben Tigern auch
Nebelparder, Elefanten, einhörnige Nashörner, Wasserbüffel, Goldlangure (eine Affenart);
Gaure (das größte Wildrind der Erde) und Sumpfhirsche. In der moderaten Zone leben
ebenfalls Tiger, doch auch Leoparden, Gorale (Ziegen), Graulangure, der Himalaya
Schwarzbär, der kleine Panda, Sambar (Pferdehirsch), Wildschweine und Hirsche. In den
höheren Lagen leben Tiere wie der rote Panda, Tiger, Takin, das Murmeltier und
Moschustiere, Schneeleoparden und das Blaue Schaf.
Bhutan hat eine unglaubliche biologische Vielfalt. Es ist die Heimat von 221 Vogelarten,
die nur in Bhutan vorkommen. Insgesamt wurden in Bhutan bis jetzt über 670 Vogelarten
verzeichnet. Da die Vögel vor allem in den Wäldern beheimatet sind und diese bei Weitem
noch nicht vollständig erkundet wurden, ist es wahrscheinlich, dass in der kommenden
Zeit noch bedeutend mehr Vogelarten entdeckt werden.
Über 415 Vogelarten verweilen das ganze Jahr über im Land und je nach Jahreszeit sind
sie mal in den niederen und mal in den höheren Lagen des Landes zu finden. Es gibt etwa
50 Zugvogelarten, zu denen Enten, Watvögel, Raubvögel, Drossel, Finken und Ammern.
Vögel, wie der Kuckuck, der Segler, der Spint, die Grasmücke, der Schwarznackenkranisch
und der Drongo- Kuckuck sind einige der 40 Vogelarten, die im Sommer nach Bhutan ziehen.
Es wurden über 16 international gefährdete Vogelarten gefunden, zu denen der Pallas
Fischadler, der Blythe- Eisvogel, der Weißbauchreiher, der Satyrtragopan, der
Graubauchtragopan, der Wardstragopan, das braunbrüstige Rebhuhn, die
Purpurschnäpperdrossel und der Feuerhornvogel gehört.
Bhutan hat in seiner Verfassung den Umweltschutz vorgeschrieben, um seinen einmaligen Naturreichtum zu erhalten. Dementsprechend sollten sich Besucher auf ihrer Bhutan Reise verhalten. Schon im Unterricht in der Schule wird den Kindern die Wichtigkeit der Natur und ihrer Erhaltung beigebracht. Zahlreiche Umweltorganisationen setzen sich für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt in Bhutan ein. Der Tourismus in Bhutan ist deshalb auch ökologisch ausgerichtet. Das Land ist bemüht, die Fehler seiner Nachbarn zu vermeiden und seine ökologische Vielfalt trotz Tourismus zu erhalten.